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Songs von der Straße –
Folkmusik-Revue auf der Offenen Akademie
2.Oktober 2013 Gelsenkirchen

Woody Guthrie, geboren 1912, Urvater des politischen Folksongs, Vorbild für Bob Dylan und Generationen von Liedermachern: mitten in den Katastrophen der Zeit -der Großen Depression, den Staubstürmen und dem 2. Weltkrieg - war er auf Amerikas Straßen unterwegs mit den Hobos und Okies, den Wanderarbeitern, die Gitarre immer dabei. Er sang bei Gewerkschaftsversammlungen, bei Streiks, im Zug oder in den Unterkünften.

„Mir geht es darum, Songs zu singen, die euch beweisen, dass dies eure Welt ist, und auch wenn es euch verdammt hart getroffen hat ... egal welche Hautfarbe ihr habt, wie groß ihr seid, wie ihr gebaut seid. Mir geht es darum, die Songs zu singen, die bewirken, dass ihr stolz auf euch und eure Arbeit seid...“

Mit dieser Einstellung verfasste Woody Guthrie fast 3000 Lieder – Pit Bäuml stellt daraus einen Querschnitt für seine knapp zweistündige Folkmusik-Revue zusammen, gesungen im Originalwortlaut, selbst übersetzt oder in eigenen Texten weitergedichtet.

Woody Guthrie veröffentlichte auch regelmäßig politische Kommentare in der Zeitung „worker“, und es entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunisten: „The best thing that I did in 1936 was to sign up with the Communist Party“, meinte er dazu später. „Um diese Tatsache machte die weltweite Renaissance zum letztjährigen 100.Geburtstag von Woody Guthrie lieber einen Bogen“, erklärt Pit Bäuml am Mikrofon. Er lässt die Zeit Woody Guthries und Pete Seegers per Songs in deutsch-englischem Sprachmix und per Bilder der amerikanischen sozialen Fotographie der 30er Jahre noch einmal lebendig werden und arbeitet Wirkungslinien bis zu heutigen politischen Folkmusikern heraus – allen voran Sun Heng, der mit seinen Liedern unter chinesischen Wanderarbeitern Organisiertheit und Selbstbewusstsein stärken will, oder der sozialistische Songwriter Alistair Hulett, aber auch der Einfluss auf Pit Bäumls eigene Lieder.

So werden die Straßen-Lieder hereingeholt in den Saal und zugleich die Zuhörer mit Bildern und im Mitsingen mit hinaus genommen in die Kämpfe der Straße.

Bericht Heilbronner Stimme 4.Juni 2012 (gekürzt)